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Ebringer Landesligateam holt Meisterschaft 2014/15.

In Bestbesetzung und guten Mutes reiste das Ebringer Landesligateam nach Iffezheim, um einen Steinwurf von der berühmten Galopprennbahn entfernt dem bisherigen Tabellenführer der Landesliga I die Stirn zu bieten. In diesem vom Spielplan elegant terminierten Finale trafen zwei ebenbürtige Teams aufeinander, die beide die Landesligakonkurrenz der Verbandsrunde 2014/15 beherrscht hatten. Da überraschte es kaum, dass der Kampf um die Landesligakrone in einer freundschaftlichen, schachkameradschaftlichen Atmosphäre stattfand. Dafür ein dickes Lob an die fairen und sympathischen Schachfreunde aus Iffezheim.

Den dramatischen Verlauf des Mannschaftskampfes schildert der Ebringer Mannschaftskapitän Udo Bösch wie folgt: Nur durch einen Sieg konnten wir die Meisterschaft holen. So hatten wir nichts zu verlieren, sondern konnten nur gewinnen, da es ja gegen den aktuellen Tabellenführer der Landesliga I ging. Beide Mannschaften traten relative gleichstark an, und für uns war es wichtig nach Möglichkeit das 1:0 zu schießen, also zuerst eine Partie zu gewinnen.

Nach etwa zwei Stunden schien bei Malte Pothmann und Libor Valevsky schon die Sonne aufs Brett, denn beide hatten sich einen Mehrbauer erkämpft. Das setzte Iffezheim mächtig unter Druck auch an mindestens einem Brett eine Gewinnstellung zu erreichen.

Jetzt ging es Schlag auf Schlag: An den hinteren Brettern erzielten Dr. Harald Obloh und Peter Ackermann zwei wertvolle Remisen. Dann konnte Libor Valevsky seinen Vorteil zum Sieg nutzen und Ebringen mit 2 : 1 in Führung bringen. Holger Kaspereit und Jürgen Tuchtfeld standen noch ausgeglichen, während ich schon Raumvorteile realisiert hatte. Am Spitzenbrett verzeichnete Dirk Bösch einen Materialvorteil , nämlich einen Turm für einen Springer, musste aber noch den dazugehörigen Angriff seines Kontrahenten überleben.

In der vierten Stunde des Mannschaftskampfes sollten wichtige Vorentscheidungen fallen. Während die Stellung von Dirk Bösch immer besser wurde, rutschten Holger Kaspereit und Jürgen Tuchtfeld in Verluststellungen ab. Ich selbst machte einen Fehler, und mein Gegner bekam die Möglichkeit zu aktivem Spiel, so dass es nach Remis aussah. Dann markierte Dirk das 3:1 am Spitzenbrett.

Inzwischen hatten mein Gegner und ich noch etwa zweieinhalb Minuten für zehn Züge zur Verfügung und waren folglich beide in Zeitnot. Zum Glück konnte ich einige Mattdrohungen anzetteln, durch die mein Gegner im 41. Zug eine Figur verlor: 4:1 für Ebringen. An Brett 2 musste sich Holger Kaspereit dann von Markus Merkel, dem erfolgreichsten Spieler dieser Landesligasaison, virtuos auskombinieren lassen. 4:2.

Nun fehlte uns noch ein Remis zum Sieg und damit zum Aufstieg. Während Jürgen Tuchtfeld stehend bzw. sitzend k.o. war, hatte Malte Pothmann immer noch seinen unschätzbar wichtigen Mehrbauern. Beim Stand von 4:3 für Ebringen unternahm Malte noch ein paar Gewinnversuche, um dann seinem Gegner die Hand zu reichen zum siegbringenden Remis, das gleichzeitig das Ticket in die Verbandsliga war, was im Fußball der Regionalliga entsprechen würde. Dann kannte die Freude keine Grenzen mehr, denn die zweite Mannschaft war nach ihrem bedeutungslosen Mannschaftskampf in Ettenheim sofort nach Iffezheim gefahren, zwar zu spät, um noch mitzufiebern, aber nicht zu spät, um mitzufeiern.

Text: Karl-Peter Kendzia

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