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Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft vom 12.3.-14.3.10 in Aalen!

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Weitere Bilder am Ende des Berichtes

Bericht von Holger (A-Klasse):
Liebe Leser, wurde versehentlich von Udo gelöscht. Kommt aber wieder.

Bericht von Udo (B-Klasse):
Als Nummer 2 der Setzliste hatte ich natürlich Ambitionen auf einen der 6 Plätze die für die Teilnahme an der Endrunde berechtigten. Unter 35 Teilnehmern in der B Gruppe sollten dafür 3,5 Punkte reichen.
In der ersten Partie hatte ich mit Schwarz einen guten Gegner. Er hatte die ganze Partie leichten Vorteil und drückte mächtig. In beiderseitiger Zeitnot konnte ich mich befreien und durch einen schönen Zug die Überlastung der weißen Dame aufdecken. Dies kostete meinem Gegner zuerst eine Figur und damit die Partie. Der erste Punkt war geschafft.
Am Nachmittag dann die zweite Partie mit Weiß. Doch meine Eröffnung war grauenhaft (ohne Eröffnungs-Vorbereitung auf ein Turnier zu gehen ist einfach s…). Nach 1 Stunde war die Partie an sich Remis. Doch mein Gegner und ich wollten das nicht wahrhaben. So würgten wir noch zirka 3 Stunden eine furchtbare Partie herunter und am Ende dann doch REMIS.
Mit 1,5 Punkten aus den ersten zwei Partien hätte man ja zufrieden sein können, aber die Art des Spiels ???
Am zweiten Tag musste ich gegen den späteren Turniersieger mit Schwarz ran. Wieder eine schlechte Eröffnung, mit viel Kraft gekämpft und nach 4 Stunden das Remis nahe und dann noch mal daneben gelangt und verloren. Da saß.
Am Nachmittag mit Weiß dann ein Fiasko. Mein etwas seltsamer Gegner bot mir Remis. Doch ich zog in besser Stellung o h n e N a c h z u d e n k e n , und zack waren 2 Bauern weg, und zwar bei mir.
Irgendwann ging dann die Partie verloren mit meine Ambitionen auf 3,5 Punkte waren endgültig dahin.
(Mein Gegner der Zweiten Partie verlor an diesem Tag auch beide Partien, ob es da einen Zusammenhang mit unserer Remis Partie gab)

In der letzten Runde traf ich mit Schwarz auf einen aufopferungsvoll kämpfenden schwächeren Gegner. Alle meine Bemühungen diese Partie noch zu gewinnen, wusste er zu verhindern so dass auch hier am Ende ein Remis stand.

Bruder Heinz musste gleich die ersten zwei Partien seinen Gegner zum Sieg gratulieren. Die restliche drei Partien endeten Remis. In der Tabelle landete Udo am Ende auf Platz 23 und Heinz auf 32.

Mein Bericht aus der C-Klasse (Harald):

Im Vorfeld des Turniers war ich einigermaßen nervös. Einerseits rechnete ich mir Chancen aus, die Qualifikation für die Endrunde erreichen zu können, andererseits hatte ich bei der Vorbereitung erschreckt feststellen müssen, wie lückenhaft mein Repertoire war und es war mir aus zeitlichen Gründen unmöglich gewesen, hieran etwas zu ändern. Immerhin war ich fest entschlossen, mit den schwarzen Steinen neue Wege zu beschreiten. Gleich in der ersten Partie bekam ich hierzu Gelegenheit und es lief alles andere als planmäßig. Gegen den ruhigen Aufbau meines Gegners fand ich kein überzeugendes Konzept und wenn mein Gegner “Fritz” geheißen hätte, so wäre meine erste Niederlage perfekt gewesen. So aber übersah er die versteckte Kombination und ich erlangte eine Stellung in der mein freier a-Bauer mir einen leichten Vorteil sicherte. Trotzdem wäre wohl nicht mehr als ein Remis herausgesprungen, wenn mein Gegner nicht alle Zelte hinter sich abgerissen und alles auf einen Königsangriff gesetzt hätte.  Letztlich war es mein a-Bauer, der sich zur Dame wandelte und den Sieg sicherte. Ein gelungener Auftakt, glücklich zwar, aber so konnte ich der zweiten Partie gelassener entgegensehen. Diesmal also mit Weiß gegen Französisch. Der Fortgang der Partie stimmte mich schon bald zuversichtlich, hatte ich doch die c-Linie fest in der Hand während mein Gegner schon deutlich Probleme bekam, seine Figuren auf dem enger werdenden Raum zur Verteidigung aufzubauen. Aber wie so häufig im Schach genügen 1-2 nachlässige Züge und plötzlich versandete mein Vorteil in einer völlig blockierten Stellung. Erst ein Läuferopfer, das mein Gegner glücklicherweise annahm erlaubte meinem König in die Stellung von Schwarz gewinnbringend einzudringen. 2:0 nach dem ersten Tag, wenn auch glücklich.

Die, objektiv gesehen, wenig überzeugende Leistung des 1. Tages löste vor Beginn der 3. Partie Unsicherheit aus. Sollte ich mit Schwarz meinem neuen Repertoire treu bleiben oder mich lieber auf bekannteres, passiveres Terrain zurückziehen? Auf dem Papier mußte ich als leichter Fovorit gelten und so siegte schließlich die Überheblichkeit und ließ mich ins Verderben rennen. Wie schon in der 1. Partie fand ich gegen das zürückhaltende, solide Spiel meines Gegners keinen Plan und just als ich dachte, im Zentrum durchbrechen zu können, musste ich zu meinem Entsetzen feststellen, dass mein “schöner” Plan ein ganz übles Loch hatte. In der Folge verlor ich einen wichtigen Bauern und obwohl Weiß im Endspiel zunächst Probleme hatte, seine Figuren zu koordinieren, konnte ich hieraus kein Kapital schlagen. Nach mehr als 5 Stunden Spielzeit mußte ich mich geschlagen geben.

Jetzt zahlte sich aus, dass wir zu mehreren an diesem Turnier teilnahmen und ich mit der Niederlage nicht allein fertig werden mußte. Der Zuspruch von Heinz, Holger und Udo baute mein angeknackstes Nervenkostüm wieder soweit auf, dass ich mich zur 4. Partie einigermaßen optimistisch ans Brett setzten konnte. Mein Gegner versuchte es auf Spanisch, fand sich aber nach ungenauen Zügen bald in einer sehr passiven Stellung wieder. Gegen den Bauernsturm am Königsflügel fand Weiß keine Möglichkeit, seine Figuren sinnvoll aufzustellen. Immermehr litt er an Raummangel und schließlich war es ein Springeropfer, das den entscheidenden Durchbruch einleitete.

3 Punkte aus 4 Partien. Damit war ich wieder im Rennen, stand allerdings vor der undankbaren Aufgabe, ausgerechnet mit Schwarz in der letzten Runde gewinnen zu müssen. Egal, fest entschlossen, meine Chance zu nutzen, wählte ich die scharfe Drachen-Variante, der mein Gegner aber insoweit den Stachel zu ziehen versuchte, als er die heterogene Rochadestellung vermied. Dennoch, einige Züge später hatte ich einen zentralen Bauern gewonnen und war klar auf der Siegesstrasse – dachte ich. Angesichts des zähen Widerstands meines Gegners und der knapper werdenden Zeit fand ich keinen Gewinnweg und mußte mich schließlich trotz eines Mehrbauern bei gleichfarbigen Läufern mit Remis begnügen. 3,5 Punkte reichten nach Feinwertung nur zum 7. Platz und so hatte ich die Qualifikation zur Endrunde knapp verpasst – ärgerlich zwar, aber nicht unverdient. Trotzdem, mein Fazit fällt positiv aus: Es hat Spaß gemacht!

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Holger beim wichtigen Sieg in der letzten Runde.

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Harald in üblicher Zahnwehstellung.

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Siegerehrung der Gruppe A

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Mentale Vorbereitung auf die nächste Partie

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