Der Held des nachgeholten vierten Spieltages war die Ebringer Landesligareserve. Die zweite Mannschaft überließ der ersatzgeschwächten Ersten drei Stammspieler und nahm damit eine Niederlage im eigenen Mannschaftskampf in Kauf. So ebnete die Zweite den Weg zu einem aufgrund der angespannten Personalsituation kaum für möglich gehaltenen Sieg der Ersten gegen das favorisierte Team aus Donaueschingen.
Ebringen I – Donaueschingen I 5 : 3
Die Terminansetzung am Muttertag kostete die Erste bereits vor Spielbeginn einen Brettpunkt, weil der fest eingeplante Ivan Dukic wegen familiärer Verpflichtungen kurzfristig abgesagt hatte. Also spielte man in Unterzahl. Kein gutes Omen. An den sieben verbliebenen Brettern entwickelte sich ein Mannschaftskampf auf Augenhöhe. Den ersten halben Punkt für Ebringen lieferte Hanspeter Becker, der gewohnt souverän ein sicheres Remis einfuhr. Das machte ihm Heinz Bösch wenig später nach. Den Ausgleich zum 2:2 markierte mit einem wunderschönen Sieg Vereinsmeister Lutz Grabe, der momentan in glänzender Form ist. Inspiriert von Lutz` Vorstellung konnte auch Harald Obloh seine schönheitspreisverdächtige Partie gewinnen. Die drei noch laufenden Partien mussten die Entscheidung bringen.
Am Spitzenbrett hatte Holger Kaspereit eine hochkomplexe Partie zu bestreiten. An Brett 6 versuchte Karl-Peter Kendzia einen gegnerischen Freibauern aufzuhalten, dem eine Karriere als Dame vorschwebte und an Brett 7 ließ sich Jörg Breczcynski in eine wilde Prügelei verwickeln, behielt aber trotz scharfer Attacken seines Gegners die Nerven und brachte die Partie nach Hause. Damit war der Ersten das Mannschaftsremis nicht mehr zu nehmen. Nach knapp sechs Stunden Spielzeit musste Holger Kaspereit aufgeben wegen eines Minusbauern. So stand es nur noch 4:3 für Ebringen. Karl-Peter Kendzia kämpfte immer noch um das siegbringende Remis und brach mit seiner Dame in die gegnerische Stellung ein, um ein Dauerschach zu erreichen. Ein letzter Versuch die Partie noch zu retten. Als der Gegner seinen König schon fast in Sicherheit gebracht hatte, geschah das Unglaubliche. Er vernachlässigte die Deckung seines Freibauern und Karl-Peter schlug den Bauern sofort. Völlig konsterniert gab der Gegner auf, dem ansonsten ein Endspiel mit Minusbauer gedroht hätte. So konnte Ebringen zu siebt einen überraschenden Sieg einfahren gegen den Tabellendritten der Landesliga. Dafür ein riesiges Dankeschön an die zweite Mannschaft.
Schwarze Pumpe II – Ebringen II 5 : 2
Die Zweite konnte „ohne 3“ beim laut Eigenwerbung coolsten Schachclub Südbadens immerhin noch zwei Brettpunkte erringen. Eine gute Leistung unter den gegebenen Umständen.
Text: Karl-Peter Kendzia