Ebringer Landesligateam holt Ehrenpunkt gegen hohen Favoriten.
Die für Baden-Baden in der Schachbundesliga aktiven Großmeister um Weltmeister Viswanathan Anand waren erwartungsgemäß nicht nach Ebringen gekommen. Doch eine Oberligamannschaft, angeführt von den beiden Fidemeistern Christian Bossert und Bernhard Lutz fand den Weg in die Schönberghalle zur Austragung der 1. Runde im Badischen Mannschaftspokal.
SC Ebringen – OSG Baden-Baden 1:3
Etwa 100 schachbegeisterte Zuschauer wollten sehen, wie die Ebringer Schachcracks um Mannschaftsführer Udo Bösch sich gegen den haushohen Favoriten aus Baden-Baden behaupten. In einem separaten Analyseraum demonstrierte der Kabarettist und Ebringer Spielertrainer Matthias Deutschmann den Zuschauern wortgewandt und nachvollziehbar die Feinheiten der laufenden Pokalpartien über Laptop und Beamer. Nach ruhigen und weitgehend ausgeglichenen Eröffnungen bot sich dem Ebringer Chris Davis bald eine unerwartete Siegchance, obwohl er bereits einen Minusbauern hatte. Er opferte einen Turm gegen einen Zentrumsbauern, um einen tödlichen Mattangriff einzuleiten. Dann spielten ihm seine Nerven einen Streich und er bot seinem Gegner ein Remis an. Dieses überraschende Remisgebot nahm dieser ob des deutlich drohenden Unheils natürlich gerne an. So holte Chris Davis zwar einen wertvollen halben Punkt, hatte aber eine ungeheure Siegchance ausgelassen.
Udo Bösch hatte ebenfalls nicht seinen besten Tag erwischt und verlor, weil er seine Partie viel zu passiv führte und bald darauf in Zeitnot geriet. Jürgen Tuchtfeld erkämpfte am vierten Brett ein nie gefährdetes Remis, hatte allerdings auch im Gegensatz zu den anderen Ebringern von der Spielstärke her einen ebenbürtigen Gegner. Am zweiten Brett kämpfte sich Holger Kaspereit nach einer suboptimalen Eröffnung beherzt in die Partie zurück und hatte eine echte Remischance in einem sehr komplizierten Endspiel. Allerdings fand er nicht die richtige Zugfolge zum Remis und musste so nach großem Kampf die Waffen strecken. Die zwei Remisen von Chris Davis und Jürgen Tuchtfeld hatten Ebringen aber den hochverdienten Ehrenpunkt in einem Pokalkampf auf Augenhöhe eingebracht. Das Foyer der Ebringer Schönberghalle erwies sich als wunderschöne, lichtdurchflutete Arena für Schachwettkämpfe. Vielleicht gibt es ja von dort schon bald wieder Neuigkeiten vom Schachclub Ebringen.