Zuhause gegen die „Unantastbaren“: Tabellenführer Brombach II.
Ein Gast mit weißer Weste gab sich an einem Märzsonntag in der Schlossscheune die Ehre. Der verlustpunktfreie Landesliga-Tabellenführer Brombach II erschien in bärenstarker Aufstellung mit Schweizer Unterstützung in Gestalt eines Internationalen Meisters und eines FIDE-Meisters. Kurz, auf dem Papier waren die Brombacher an allen 8 Brettern favorisiert.
Im Wissen, was für eine Gegnerschaft man vor sich hatte, ging man in die Partien, allerdings mit Ebringer Spirit. Nach gut zwei Stunden lagen die Gäste mit 2,5: 1,5 in Führung und an den übrigen Brettern waren die Stellungen ausgeglichen. Es schien also alles wie gewohnt zu laufen für Brombach. Doch dann der Paukenschlag. Zwei Ebringer gewannen wie aus dem Nichts ihre Partien und brachten die Heimmannschaft in Führung. Plötzlich geriet der Aufstiegsaspirant unter Druck und alles hing von den noch laufenden Partien ab. Und hier zeigten die Ebringer ihre ausgereiften Verteidigungskünste und hielten ihre Partien im Remisbereich. Am Ende hieß es dann unerwartet 4,5 : 3,5 für Ebringens Erste, die dem ungeschlagenen Tabellenführer in der 7. von 9. Verbandsrunden die erste Niederlage beibrachte. Ein schöner Erfolg und ein Hinweis darauf, dass man im Ebringer Schachclub auf dem richtigen Weg ist.
Emmendingen II – Ebringen II 3 : 5
Gegen die Oberligareserve aus Emmendingen konnte die Zweite aus Ebringen personell aus dem Vollen schöpfen und in Bestbesetzung antreten. Trotzdem wurde es ein langwieriger, mühevoller Mannschaftskampf. Das ist kein Wunder, da höherklassig spielende Vereine Schachtalente magisch anziehen. Unterm Strich trifft der Begriff Arbeitssieg das Ganze wohl am besten. Das Schöne daran: Die Ebringer Landesligareserve hat immer noch den Platz an der Sonne, die Tabellenspitze der Bezirksliga Freiburg.
Ebringen III – Ettenheim IV 3 : 1
Das Ebringer Nachwuchsteam machte erneut mit einem schönen Mannschaftssieg auf sich aufmerksam. Julius Stracke und Henry Kingston konnten ihre Partien gewinnen, Benjamin Bauer verlor leider am Spitzenbrett. Leon Vogelbacher gewann kampflos, weil Ettenheim nur zu dritt angetreten war. Durch das stetige Punkten hat sich Ebringens Dritte in der D-Klasse mittlerweile bis auf Platz 4 vorgeschoben.
Der Schachclub Ebringen lädt alle seine Mitglieder, Freunde und Gönner zur diesjährigen Jahreshauptversammlung am Dienstag, 25. März 2025, Beginn 20h, in der Schlossscheune in Ebringen ein,.
Tagesordnung
Eröffnung und Begrüßung
Genehmigung der Tagesordnung
Genehmigung des Protokolls der JHV 2024
Berichte des Vorstands
Bericht der Kassenprüfer
Entlastung des Gesamtvorstands
Bericht aus der Gemeinde (Bürgermeister Hans-Peter Widmann)
Wahlen
2. Vorsitzender und Spielführer (Bisher Udo Bösch)
2. Beisitzer (derzeit vakant)
Wahl der Kassenprüfer
Partien-Datenbank – derzeitiger Stand, Planungen
Küche – Vermietungsformular, Reinigung, Ergänzung des Bestands, Verantwortlicher(?)
Ausblick auf 2025 / geplante Aktivitäten
Verschiedenes, Wünsche und Anregungen
Änderungs- und Ergänzungswünsche bitte bis 15. März 2025 an
Udo Bösch erlebt alle Höhen und Tiefen in einer Partie.
Engen I – Ebringen I 4,5 : 3,5
Weite Fahrten zu Auswärtsspielen sind beim Ebringer Schachpersonal nicht sonderlich beliebt. Kein Wunder also, dass Mannschaftskapitän Udo Bösch alle Hände voll zu tun hatte eine spielstarke Mannschaft für das Gastspiel in Engen aufzustellen. Doch wie immer gelang ihm das Kunststück und man konnte den Mannschaftskampf bei den Hegauern auf Augenhöhe aufnehmen. Und es lief sofort wie am Schnürchen. Udo gewann einen Bauern und erreichte früh eine deutlich bessere Stellung. An den übrigen Brettern einigten sich die Kontrahenten im Laufe der Zeit allesamt auf Remis, so dass der Fight mit 3,5 :3,5 auf Messers Schneide stand. Nach einigen ungenauen Zügen musste sich Udo eingestehen, dass er den anfänglichen Vorteil leichtfertig verspielt hatte und in einer Remis-Stellung gelandet war. Sehr ärgerlich. Doch es sollte noch schlimmer kommen. Kurz vor der Zeitkontrolle stand Udo auf Verlust und konnte es selbst nicht fassen. Bei einem Sieg wäre er in Engen der Matchwinner gewesen, mit seiner vermeidbaren Niederlage sorgte er dafür, dass die Erste ohne Punkte aus Engen zurückkehrte, was ihm in der Folge noch eine schlaflose Nacht bescheren sollte. Jeder Schachspieler kann nachempfinden, was für eine emotionale Achterbahnfahrt diese Partie für Udo gewesen sein muss. Aber Kopf hoch, es kommen wieder bessere Tage für die Erste.
Ebringen II – Freiburg-Zähringen III 5,5 : 2,5
Mit der III. Mannschaft des ältesten Freiburger Schachclubs (1887) hatte die Zweite ein Team zu Gast, das auf dem Papier leicht favorisiert war. Doch die Ebringer Landesliga-Reserve war bestens aufgelegt und erwischte einen Sahnetag. Überzeugende Ebringer Siege gab es durch Michael Bauer, Winfried Schüler, Hans-Dieter Weißflog und Stefan Beinke. Remisen steuerten Jörg Brezczinsky, Karl-Peter Kendzia und Werner Bonrath bei. Nur Spitzenbrett Hanspeter Becker verlor seine Partie. Am Ende stand ein deutlicher Sieg zu Buche dank guter kollektiver Tagesform. Der Lohn: Die zweite Ebringer Mannschaft grüßt die nächsten 3 Wochen von der Tabellenspitze der Bezirksklasse Freiburg.
Ebringen III – Heitersheim V 1 : 3
Das Ebringer Nachwuchsteam sammelte weiter wichtige Erfahrung am Brett gegen starke Heitersheimer, allerdings konnte man nur zu dritt antreten, da ein wichtiger Spieler krankheitsbedingt fehlte. In der Tabelle rangiert man im Mittelfeld.
In seiner Sitzung am 25. Januar legte der Turnierordnungssausschuss die Spieltermine für die Verbandsrunde 2025/26 fest. Da Terminüberschneidungen mit der Oberliga auszuschließen, Ferien und auch Adventszeit zu berücksichtigen waren, fiel die Entscheidung nicht leicht. Wegen der im Frühjahr 2026 anstehenden Landtagswahl ist eine Terminänderung noch möglich, sollte diese an einem vorgesehenen Spieltag stattfinden.
Der Neujahrsempfang des Schachbezirks Freiburg findet alljährlich in Umkirch statt. Doch vertreten sind oft auch Manschaften aus Nordbaden. Frankreich und der Schweiz. Auch zwei Ebringer Schachteams wollten beim schachlichen Jahresauftakt dabei sein und gingen mit Elan ins 10-rundige Kräftemessen.
Die Erste war dabei mit Spitzenbrett Sebastian Raum, Michael Schneider, Udo Bösch und Lutz Grabe, die mit dem 6. Platz bei 32 angetretenen Mannschaften ein mehr als respektables Ergebnis erzielten. Turniersieger wurde das favorisierte Oberligateam aus Ettlingen.knapp vor Freiburg-Zähringen und Emmendingen.
Die Zweite trat an mit Harald Obloh, Michael Bauer, Benjamin Bauer, Stefan Beinke und zeitweise Heinz Bösch, offensichtlich hoch motiviert, denn man belegte am Schluss Platz 20 mit einer annähernd ausgeglichenen Punktebilanz.
Viele Mannschaften des Bezirks nutzen das Turnier in der Festhalle Umkirch, um möglichst früh im neuen Jahr wieder Spielpraxis zu sammeln und im besten Fall in 10 Partien 300 Minuten Schach zu spielen. Und der Spaßfaktor ist erheblich. Nach diesem Highlight zum Jahresauftakt warten auf die Ebringer Schachspieler wieder die langen und kraftzehrenden Partien in der Verbandsrunde, wo beide Teams immer noch vorne mitspielen.
Der Ebringer Schachclub wünscht allen Ebringern ein gesundes, erfreuliches und friedliches Jahr 2025.
Solide gespielt und am Schluss einen respektablen 6. Platz belegt: Ebringen I mit Udo Bösch, Sebastian Raum, Michael Schneider und Lutz Grabe, von links nach rechts. Gute Mischung aus 2. Mannschaft und Nachwuchsteam: Ebringen II mit Stefan Beinke, Benjamin Bauer, Harald Obloh und Michael Bauer, von links nach rechts.
Am dritten Spieltag der Verbandsrunde haben sich die Ebringer Schachspieler ihren Saisonstart mit Siegen gegen Meisterschaftsaspiranten vergoldet. In der Landesliga entführte die Erste nach hartem Kampf mit 4,5:3,5 Brettpunkten beide Zähler aus Villingen-Schwenningen. In der Bezirksklasse rang die Zweite den Abonnementmeister Merzhausen II mit dem gleichen Ergebnis nieder. Nun grüßen beide Ebringer Mannschaften jeweils mit 6:0 Punkten von der Tabellenspitze, ein Saisonstart mit selten schöner Goldkante.
Das Nachwuchsteam gewinnt mit Verstärkung wegen Fahrermangels.
Im zweiten Spiel hat die Dritte ihren ersten Sieg eingefahren. Da kurzfristig der Fahrer ausgefallen war, stand am Dienstag die vorzeitige Spielabsage im Raum. Doch mit Michael Bauer fand sich in letzter Minute ein Spielervater und Kapitän, der das Fähnlein der Ebringer Jungtalente am Sonntag anführte. Zwischenzeitlich hatten Michael Zweifel geplagt, ob er mitspielen sollte, weil er als Stammspieler der Zweiten viel zu stark ist für die D-Klasse, aber diese Zweifel sollten schon bald von seiner ca. 14-jährigen Gegnerin zerstreut werden. Denn die Endinger entpuppten sich als deutlich stärker als ihre Wertungszahlen. Und so schildert Michael den Spielverlauf: Schon nach wenigen Zügen strich Benni die Segel. Ihm war im italienischen Vierspringerspiel ein Fehler unterlaufen, der sofort Material kostete. Statt in aussichtsloser Stellung weiter zu kämpfen, gab er lieber auf. Dadurch waren die drei anderen natürlich noch mehr in der Pflicht. Auch der vermeintlich sichere Punkt von mir an Brett 1 stellte sich als gar nicht so sicher heraus. Meine Gegnerin machte keine offensichtlichen Fehler und setzte mich mit den schwarzen Steinen gehörig unter Druck. Fast hätte sie mich mattgesetzt, aber am Ende entschied ein einziges Tempo über Sieg oder Niederlage (Tempo bedeutet im Schach Zugrecht bzw. -pflicht, d.h. es kommt oft sehr darauf an, wer gerade am Zug ist.) Ich musste 52 Züge lang kämpfen und insgesamt 2 h Bedenkzeit investieren, um am Ende doch noch zu gewinnen. Da mich meine Partie voll absorbiert hatte, bekam ich nur am Rande mit, dass Julius ein Remis und Henry einen Sieg erzielt hatten. Von Julius liegt mir das Partieformular vor. Die Partie ging auf und ab, aber meistens hatte Julius‘ Gegner die Nase vorn. Doch gerade als der Angriff von Weiß auf der H-Linie durchzuschlagen drohte, holte Julius zum Gegenschlag aus. Er zwang seinen Gegner zum Abtausch, so dass der Angriff verpuffte und sich die beiden Kontrahenten die Hand zum Remis reichten. Meiner Meinung nach war die Endstellung noch unklar und der Friedensschluss kam für meine Begriffe etwas früh, aber letztlich war auch dieser halbe Punkt wichtig für den ersten Sieg der dritten Mannschaft, der mit 2,5:1,5 denkbar knapp ausfiel.
Lutz Grabe und Udo Bösch überzeugen bei Deutscher Seniorenmeisterschaft.
Vom 23.08. bis zum 31.08.24 fand in Bad Wildungen die 36. Deutsche Seniorenmeisterschaft statt. Zirka 300 Teilnehmer fanden sich im großen, herrschaftlichen Kurhotel „Maritim“ ein, um ein Turnier über 9 Runden zu spielen. Pro Tag wurde eine Runde gespielt, an drei Abenden zusätzlich noch die Blitz- und Schnellschachmeisterschaften durchgeführt.
Mit Lutz Grabe und Udo Bösch nahmen 2 Ebringer teil und suchten die Herausforderung in der Ü-50 Gruppe. Die beiden Leistungsträger der 1. Ebringer Mannschaft investierten für das Turnier volle 10 Tage und hatten zwei Zimmer im idyllisch gelegenen Kurparkhotel, wo auch in einen großen Saal gespielt wurde.
Das Turnier begann sehr unterschiedlich für beide. Udo verlor die erste Partie sehr unglücklich, doch der Treffer zeigte Wirkung, mühsam erkämpfte er danach bis zur Runde 6 durch viele Remisen gegen nominell schwächere Gegner 3 Punkte.
Lutz hatte einen guten Start ins Turnier, spielte gute Partien und stand nach 6 Runden mit 4,5 Punkten unter den ersten fünf. In Runde 7 spielte er gegen ein FM (Fide-Meister). der am Ende Dritter wurde und verlor mehr als unglücklich die Partie. In Runde 8 dann der nächste FM und auch diese Partie ging leider sehr, sehr unglücklich verloren. In der 9. Runde gelang ihm aber zum Abschluss noch ein schöner Sieg.
Udo hatte sich nun etwas gefangen und er konnte jeweils in Runde 7 und 8 gewinnen. In der 9. Runde an den vorderen Brettern angekommen, spielte auch er mit Schwarz gegen einen FM, der bei einem Sieg Zweiter hätte werden können. Die Partie endet Remis und Lutz und Udo waren am Ende jeweils 5,5 Punkte waren damit gemeinsam 9. bis 16. in der Endtabelle. Einige Partien der Ebringer wurden Live im Internet übertragen. Beide nahmen auch an der Blitz- und Schnellschachmeisterschaft teil und belegten Plätze im vorderen Mittelfeld.
Ein kleines High-Light war ein Theorieabend mit dem bekannten deutschen Großmeister Robert Hübner (spielte in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts in den Kandidaten Turnieren um die Weltmeisterschaft), der auf amüsante Art zwei Stunden lang eine Partie aus seiner Jugend präsentierte.
Zum ersten Mal trat der Schachclub Ebringen in der neuen Saison mit 3 Mannschaften an, die Erste in der Landesliga, die Zweite in der Bezirksklasse und die Dritte in der Kreisklasse D.
Die erste und zweite Mannschaft hatten zum Saisonauftakt mit Freiburg-West bzw. Fr-Zähringen 4 von der Papierform her „leichte“ Gegner, aber das Papier sagt bekanntlich nicht immer die Wahrheit, so auch am letzten September-Sonntag. Während die Zweite ihre Aufgabe souverän löste und Fr-Zähringen 4 mit 6:2 besiegte (Siege von Markus Fink, Heinz Bösch, Matthias Pfefferle, Rene Siegel), entwickelte sich der Kampf zwischen der Ersten und Fr-West in der Landesliga zu einem Krimi. Die Spieler von Fr-West zeigten sich bestens vorbereitet und brachten die Ebringer an allen Brettern zum Schwitzen. Nach ca. 3 Stunden Spielzeit stand der Kampf auf Messers Schneide und an einigen Brettern hatte sich der Vorteil bereits deutlich in Richtung des Gastes FR-West geneigt. Eine unerwartete, herbe Niederlage drohte. Michael Schneider an Brett 2 musste als erster die Segel streichen, doch konnte Jürgen Tuchtfeld mit einem schönen Sieg zum 1:1 ausgleichen. Nach kritischer Eröffnungsphase konnte Holger Kaspereit seine Partie gewinnen und Ebringen erstmals in Führung bringen, doch zu diesem Zeitpunkt standen 3 Ebringer schlecht, wenn nicht sogar auf Verlust. Nervenstärke und Erfahrung der Ebringer machten diesmal den Unterschied. Mit fortschreitender Spieldauer konnten sie ihre Stellungen verbessern. Harald Obloh erhöhte zum 3:1, Christian Davis sogar zum 4:1. Udo Bösch hatte seine Verluststellung in eine vorteilhafte Stellung verwandelt, willigte aber in ein taktisches Remis ein, um so den Mannschaftssieg sicherzustellen: 4,5:1,5. Lutz Grabe konnte zum 5,5:1.5 erhöhen, nur an Brett 1 musste Sebastian Raum ums Remis kämpfen. Das Spiel ging in die 6. Stunde und Sebastians Gegner fand nicht mehr die besten Züge. So geschah auch hier ein kleines Wunder und das Ebringer Spitzenbrett konnte einen weiteren Sieg für Ebringen einfahren. Endstand 6,5:1,5 – ein Sieg, der in dieser Höhe dem Spielverlauf nicht gerecht wurde, weil es an fast allen Brettern sehr knapp zugegangen war.
Der 3. Mannschaft, bestehend aus Ebringer Nachwuchsspielern, merkte man bei ihrem Verbandsrundendebüt die noch fehlende Spielpraxis an. Sie verlor 0:4, aber ein Anfang ist gemacht und mit fortschreitender Spielpraxis werden sicher auch Erfolgserlebnisse folgen.
Die Spielpaarungen der Verbandsrunde 2024/25 in der Landesliga und Bezirksklasse Freiburg stehen fest. Unsere erste Mannschaft spielt wieder in der Landesliga Süd 2, die zweite in der Bezirksklasse Freiburg an jeweils 8 Brettern mit Fischer-Bedenkzeit. Unsere neue dritte Mannschaft spielt an vier Brettern in der Kreisliga D Freiburg. Dort wird mit Zeitlimit gespielt. Es gibt dort derzeit 11 Mannschaftsmeldungen, so dass noch offen ist, ob mit neun Runden nach Schweizer System oder über elf Runden jeder gegen jeden gespielt wird.
Mit offenem Visier gegen Großmeister Hans Niemann.
Das GRENKE OPEN ist mit 2.500 Teilnehmern mutmaßlich das größte Schachturnier in Europa. Mit dabei war in diesem Jahr mit Sebastian Raum das Spitzenbrett der 1. Ebringer Mannschaft.
Schauplatz des außergewöhnlichen Schachevents war die Schwarzwaldhalle in Karlsruhe, Anreise war an einem Donnerstagabend. In der Halle unzählige Schachbretter auf endlosen Tischreihen. Im Aushang an der Wand die Begegnungen der 1. Runde. Sebastian ging weite Wege, um sein Brett und seinen Gegner zu finden. Als er im fußballfeldgroßen Parkett nicht fündig wurde, fragte er nochmal bei einem Offiziellen nach, der ihn stante pede auf die Bühne schickte, wo die ca. 20 teilnehmenden Schachgroßmeister ihre Partien zu spielen hatten. Sebastian fand schließlich seinen Gegner: Hans Niemann, ein Großmeister, der durch die Betrugsaffäre in einer Partie gegen Ex-Weltmeister Magnus Carlsen bekannt wurde. Die Sache hatte 2022 in der Presse hohe Wellen geschlagen, die betreffenden Streitigkeiten sind aber mittlerweile beigelegt. Es sei schon ein sehr besonderes Gefühl inmitten internationaler Schachprominenz mit Weiß die Partie zu eröffnen und dabei einen Schachprofi vor der Brust zu haben.
Sebastian wählte eine Eröffnung, die ihm sehr liegt: Sizilianisch. Hans Niemann entgegnete mit der Najdorf-Variante, die sehr häufig gespielt wird. Während Sebastian lang rochierte, wählte Großmeister Niemann die kurze Rochade. Die ungleiche Rochade verleiht einer Schachpartie den Charakter eines Wettlaufs. Sebastian musste auf dem Königsflügel angreifen, um dem schwarzen König Probleme zu bereiten, während Niemann den weißen König auf dem Damenflügel attackierte. Großmeister pflegen dabei keine Zeit zu verlieren, so dass Sebastian etwas riskieren musste, um Niemanns Tempo mitzugehen. Sebastian opferte eine Reihe von Figuren, um einen ambitionierten Mattangriff gegen Hans Niemann zu starten. Dieser konnte den Angriff mit einer präzisen Verteidigung abwehren und sich so einen entscheidenden Vorteil sichern. Der schwarze König stand sicher, Sebastian hatte einen Turm und einen Bauern weniger. Damit war Sebastians Angriff gestoppt, und es war an der Zeit die Partie aufzugeben. Doch er hatte dreieinhalb Stunden lang alles versucht, um die Partie zu gewinnen, übrigens gegen den späteren Sieger des Turniers, Großmeister Hans Niemann.
Bleibt noch zu erwähnen, dass Sebastian im A-Open-Turnier mit 4,5 Punkten aus 9 Partien in einem Starterfeld von 950 Teilnehmern Platz 418 belegte. Der Schachclub Ebringen gratuliert Sebastian zu seinem mutigen Auftritt, mit dem er die Ebringer Farben mehr als würdig vertreten hat. Chapeau!
Wer sich Sebastians Partie gegen Großmeister Hans Niemann im Internet anschauen will, kann das unter: https://www.youtube.com/watch?v=weoCCDYZowY gerne tun. Die Partie wird sehr gut erklärt und somit auch für Hobbyspieler verständlich. Der Schachclub Ebringen wünscht allen Ebringern einen schönen Sommer.