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Die Mär von der vermeidbaren Niederlage.

Die Ebringer Schachteams haben ihre Mannschaftskämpfe am 2. Spieltag der Verbandsrunde jeweils knapp mit 3,5 : 4,5 verloren. Das ist schade, aber kein Drama. Ein Drama ist allerdings, dass es immer wieder Leute gibt, die von vermeidbaren Niederlagen sprechen. Das ist in der Sportberichterstattung eine nicht totzukriegende Floskel. Vermeidbar ist aber immer nur, was man erfolgreich vermeidet, nicht das, was man konjunktivisch hätte vermeiden wollen. Deshalb ist eine vermeidbare Niederlage nicht nur sprachlich etwas vollkommen Irreales. Zu den Fakten:

Ebringen I – Donaueschingen I   3,5 : 4,5

Zum ersten Mal hatte man mit dem SC Donaueschingen den Ausbildungsverein des Ebringer Routiniers Holger Kaspereit zu Gast. Die zwei bisherigen Mannschaftskämpfe wurden in Donaueschingen ausgetragen und waren jeweils hart umkämpft, nach Siegen stand es 1:1. Die Neuauflage in der Schlossscheune begann mit einem Fehlstart des Ebringers Malte Pothmann, dem die Eröffnung derart missglückte, dass er seine Partie frühzeitig aufgeben musste. An den Spitzenbrettern hatten es Jürgen Tuchtfeld und Georg Vogelbacher mit bärenstarken Gegnern zu tun, denen sie auf Dauer nicht standhalten konnten, obwohl sie ihre Partien lange Zeit in Richtung Remishafen gesteuert hatten. Peter Ackermann ließ mit seinem Remis einen ersten Hoffnungsschimmer für das Ebringer Team aufleuchten. Noch besser machte es Ivan Dukic, der seinen Gegner mit druckvollem Angriffsspiel besiegen konnte. Mit der Niederlage von Lutz Grabe an Brett 5 war die Chance auf ein Mannschaftsremis leider dahin, so dass die Siege von Holger Kaspereit und Udo Bösch zwar den bewährten Stammkräften alle Ehre machten, dem Team aber keinen vorweihnachtlichen Punktesegen mehr bescheren konnten.

Ebringen II – Freiburg West I   3,5 : 4,5

Mit Freiburg West hatte die Zweite eigentlich einen Gast vor der Brust, mit dem man sich auf Augenhöhe wähnte. Diese Einschätzung erwies sich als richtig, endeten doch fünf der acht Partien mit einem Remis. Den Glanzpunkt setzte der Ebringer Hans-Dieter Weißflog, der seinen spielstärkeren Gegner nach allen Regeln Kunst überspielte und seine Figuren so sicher zum Sieg führte. Gleiches erhoffte man sich von Newcomer Dirk Hamar, der lange Zeit eine vorteilhafte Stellung hatte, obwohl er sich wilden Angriffen seines Gegners erwehren musste. Leider verlor er bei einer taktischen Abwicklung Material, was ihm trotz beherzten Kampfes letztlich die Partie kostete. Nun ruhten alle Augen auf Winfried Schüler, der eine Partie mit offenem Visier und hohem Risiko führte. Leider hatte Winfried das schlechtere Ende für sich und musste seinem Gegner gratulieren, womit auch der Mannschaftskampf der Landesligareserve knapp verloren war. Geschenke hatte es also keine gegeben am zweiten Spieltag, aber es ist ja auch noch längst nicht Weihnachten.

Text: Karl-Peter Kendzia

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