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Ein Ebringer von Jugendlichen umzingelt.

Die neue Saison ruft, und ein Ebringer war schon erfolgreich am Start:

Die Schachjugend des Bezirks drückte der diesjährigen Bezirkseinzelmeisterschaft im Horbener Bürgerhaus ihren Stempel auf. Wieder einmal präsentierte sich der Schachclub Horben als perfekt organisierter Gastgeber. Die harmonische und familiäre Atmosphäre des Turniers zog auch dieses Jahr wieder viele Schachfreunde an, darunter einen vereinzelten Ebringer. Schon in der ersten Runde bekam es Karl-Peter Kendzia mit einem U-18 Jugendlichen aus Heitersheim zu tun, der ihm eine deutliche Schachlektion erteilte. Erfolgreich wachgeprügelt, verfügte der für die zweite Ebringer Mannschaft spielende Kendzia in der zweiten Partie schon über eine kleine Portion Adrenalin, diesmal gegen einen erfahrenen Spieler aus Umkirch. Die Partie endete Remis, weil beide Parteien das Risiko scheuten. In der dritten Partie ging es für Kendzia wiederum gegen einen Jugendlichen aus Heitersheim, der in den ersten beiden Runden bärenstarke Partien abgeliefert hatte. Kendzia war also gewarnt und konnte mit Weiß von Anfang an Druck aufbauen, den er letztendlich in einen Sieg ummünzen konnte. Der dritte Jugendliche erwartete den Ebringer 50+ Spieler in der vierten Runde des Turniers, die für Sonntagmorgen angesetzt war. Dieser hatte 150 DWZ-Punkte mehr als Kendzia und spielte auch so. In einem Bauernendspiel musste Kendzia mit Springer und Läufer gegen ein aggressives Läuferpaar verteidigen. Mit etwas Glück konnte Kendzia die Stellung Remis halten, weil sein Gegner einige aussichtsreiche Züge übersah. Die fünfte und letzte Partie war ein Kampf auf Messers Schneide. Kendzia spielte gegen einen erfahrenen Gegner aus Sölden, der ihm vom ersten bis zum 50sten Zug das Leben schwer machte. Mit einem Minusbauern, den er bei genauem Spiel hätte zurückgewinnen können, ging Kendzia in ein vermeintlich hoffnungsloses Endspiel. Doch Verzweiflung hat auch eine kreative Seite. Mit gerade mal noch sieben Minuten auf der Uhr unternahm Kendzia einen letzten Angriffsversuch. Er nahm mit der Dame den weißen Läufer aufs Korn, der schützend vor seinem König stand. Die weiße Dame eilte dem angegriffenen König sofort zur Hilfe. Nun galoppierte aus dem Zentrum ein schwarzer Springer heran und bot gleichzeitig Schach und Gardez. Der weiße Läufer konnte den Springer nicht schlagen, da er von der schwarzen Dame an den weißen König gefesselt war. Mit diesem Familienschach konnte Kendzia die Partie für sich entscheiden und Horben für sich als glückliches Pflaster entdecken. Mit 3 Punkten aus 5 Partien belegte Karl-Peter Kendzia am Ende Platz 6 und feierte damit seine bisher beste Turnierleistung.  Bleibt noch zu erwähnen, dass mit dem Söldener Silas Backhaus ein siebzehnjähriger Schachcrack Bezirksmeister wurde, und zwar bei den Erwachsenen. Ein Hoch auf die Jugend.

Text: Udo Bösch

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