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Ebringen im Badischen Pokalfinale für Schachteams.

Ebringen gewinnt Halbfinale souverän gegen Baden-Baden.

Im Halbfinale hatte Ebringen mit der OSG Baden-Baden einen der schillerndsten deutschen Schachvereine zu Gast. Deren Profimannschaft ist bereits für die Endrunde des deutschen Mannschaftspokals qualifiziert. In Ebringen trat der deutsche Rekordmeister mit einer sehr starken Jugendmannschaft an, die gegen Ebringens ältere Schachcracks leicht favorisiert war.

Ebringen I gegen Baden-Baden, beschauliches Dorf gegen berühmte Kurstadt.

Wie im Fußball gilt beim Schach im Pokal: erst im Bezirk, später auf Landes- und Bundesebene. Im Bezirkspokal hatte Ebringen den 3. Platz belegt und sich damit die Teilnahme am Badischen Mannschaftspokal gesichert. Mit dem Sieg im Halbfinale qualifiziert sich Ebringen für die Teilnahme an der deutschen Pokalendrunde. Bisher der größte sportliche Erfolg in der Geschichte unseres Vereins.

Der Spielverlauf:

Pünktlich um 10:00 Uhr eröffnete Schiedsrichter Dr. Werner Bonrath den Mannschaftskampf. An allen vier Brettern wurde von Anfang an mit scharfer Klinge gekämpft. Dabei entstanden sehr spannende Partien, die sehr ausgeglichen waren und die Zuschauer auf eine spektakuläre Reise mitnahmen.

An Brett 1 wagte Ebringens Spitzenbrett Sebastian Raum zu Beginn des Mittelspiels ein Qualitätsopfer, d.h. er tauschte einen Turm gegen eine Leichtfigur (Springer/Läufer). Dieses Manöver setzte Sebastians Gegenüber derart unter Druck, dass er sich in Folge ausschließlich auf die Verteidigung beschränken musste. Dabei fand er nicht die besten Züge und musste Sebastian nach einiger Zeit folgerichtig zum Sieg gratulieren. Damit stand es 1:0 für Ebringen.

An Brett 2 spielte Michael Schneider eine wilde Partie. Sein Gegner war bestrebt die Partie zu entschärfen und in ein remisverdächtiges Endspiel zu lenken. Deshalb bot er Michael den Damentausch an, um in ruhigeres Fahrwasser zu kommen. Dabei übersah er allerdings, dass Michael einen raffinierten Bauerndurchbruch vorbereitet hatte, der nicht mehr zu verhindern war. Er gab sofort auf und gratulierte Michael zum Sieg: ergo 2:0 für Ebringen.

An Brett 4 erwischte Udo Bösch eine komplexe, aber ausgeglichene Partie, die sich jederzeit in der Remisbreite bewegte. Ganz logisch also, dass Udo seinem Gegner am Ende der 5. Stunde Remis anbot, was dieser auch annahm. Mit dem 2,5:0,5 war der Mannschaftssieg in trockenen Tüchern, da nur noch eine Partie lief.

An Brett 3 zeigte sich Holger Kaspereit erneut als Abteilung Attacke und jagte seine Figuren in eine riskante Angriffspartie mit einer sehr interessanten Materialverteilung. Er hatte seine Dame gegen Turm, Springer und Läufer getauscht und den gegnerischen König mit diesem Figurentrio schon fest ins Visier genommen. Da der Mannschaftskampf nach über 5 Stunden ja durch Udos Remis schon entschieden war, bot auch Holger seinem Gegner die Punkteteilung an. Dieser lehnte ab. So lief die Partie fast bis zum Ende der 6. Stunde, dann endlich wurden die Punkte geteilt:

Unterm Strich steht ein sehr souveräner Ebringer Sieg, der so nicht zu erwarten war:

Ebringen I – Baden-Baden                     3:1

Finalteilnahme mit Auswärtsspiel in Bad Mergentheim am 20.7.25.

Mit der Endspielteilnahme im Badischen Mannschaftspokal qualifizieren sich die Ebringer Schachcracks für den deutschen Mannschaftspokal auf Bundesebene.

Die Ebringer Pokalhelden: Michael Schneider, Sebastian Raum, Udo Bösch, Holger Kaspereit

Text: Karl-Peter Kendzia